DIE BESTEN TIPPS FüR DEN SAISONSTART IN DER SäCHSISCHEN SCHWEIZ

Immer einen Ausflug wert - die Nationalparkregion. Hier sind sechs wertvolle Erlebnistipps für alle, die es nach draußen zieht.

Der Frühling ist da und mit ihm die ersten warmen Tage. Nun werden wieder Wanderschuhe geschnürt und Rucksäcke gepackt - es geht raus in die Natur. Auch in den Nationalpark Sächsische Schweiz. Zu erleben gibt es in dieser Saison Neues, aber auch bereits Bekanntes. Über einen Maler, der die Sehnsucht nach Stille und Freiheit einfing, immersive Erlebnisse aus der DDR-Geschichte und Streifzüge durch die Wildnis. Eine Übersicht mit sechs ausgesuchten Tipps.

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1. Unterwegs auf den Spuren von Caspar David Friedrich

Nebel zieht durch die unwirkliche Landschaft des Elbsandsteingebirges, der Blick schweift über das Tal, die Ruhe ist über die Leinwand hinaus spürbar. Das um 1818 geschaffene Gemälde von Caspar David Friedrich (1774-1840) ist das Aushängeschild der deutschen Romantik. Es zeigt die unberührte Schönheit der Sächsischen Schweiz, die dem Maler als Sehnsuchtsort und Inspiration diente. 2024 steht anlässlich des 250. Geburtstages ganz im Zeichen von Caspar David Friedrich.

Sein künstlerisches Schaffen lässt sich auf dem Caspar-David-Friedrich-Weg nachvollziehen. Der Weg wird gerade frisch beschildert und Ende April neu eröffnet. Auf der vierstündigen Tour ab Krippen können unterwegs Skizzenzeichnungen des Künstlers betrachtet und mit den Motiven vor Ort verglichen werden. Hinauf geht es zur Kaiserkorne und auf den Wolfsberg, zwischendurch kann entlang der Elbe am Ufer verweilt werden. Einen Teil des Weges folgen Wanderer hier dem berühmten Malerweg, dem facettenreichsten Rundweg des Elbsandsteingebirges. Und wie der Name schon andeutet, entführt die Route an all die Orte, die die Künstler der Romantik inspirierten.

Tipp für den Nebelmeer-Moment: Zeitig aufstehen heißt es, wenn Naturbegeisterte den sanften Nebel über dem Elbtal erleben möchten. Ein Aufstieg etwa anderthalb Stunden vor Sonnenaufgang auf den Lilienstein zum Beispiel lohnt sich, um diesen ganz besonderen Moment zu erleben.

Und wer selbst künstlerisch aktiv werden möchte, kann mit der Malerin Andrea Molière auf Entdeckungstour gehen und ein eigenes Werk erschaffen. Dieses und noch weitere Highlights zum Caspar-David-Friedrich-Jahr gibt es hier.

2. Saisonstart an der Oberen Schleuse im Kirnitzschtal

Idyllisch und fast lautlos durch das Kirnitzschtal gleiten und die skurrilen Felsformationen entdecken - das macht die Bootstour an der Oberen Schleuse in Hinterhermsdorf aus. Die Saison beginnt hier am Gründonnerstag, gefahren wird täglich von 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr. Nach einer entspannenden Bootsfahrt geht es auch zu Fuß auf einem malerischen Weg zurück an den Ausgangspunkt. Dabei bietet das frische Grün entlang der Klamm ausgezeichnete Fotomotive.

Startpunkt zur Bootsstation ist der Wanderparkplatz Buchenparkhalle in Hinterhermsdorf. Von dort aus sind es etwa 45 Minuten bis zur Klamm. Die Kahnfahrt kann vor Ort nur in bar bezahlt werden. Übrigens: Wer einen längeren Ausflug plant, kann auf dem Flößersteig von der Oberen Schleuse aus bis Bad Schandau wandern. Die Tagestour von ca. acht Stunden, 27 Kilometern, führt entlang der romantischen Kirnitzsch und ist besonders an heißen Tagen eine Alternative zu sonnigen Felsentouren.

3. Immersives Erlebnis auf Festung Königstein

Ab Karfreitag öffnet auf der Festung Königstein ein bisher geheim gebliebener Ort. Der DDR-Bunker, der 1960 in einem alten Pulvermagazin eingerichtet wurde, diente dem Schutz einiger weniger im atomaren Ernstfall. Innerhalb der neuen Führung "Festung Top Secret" gelangen Besucher erstmals in die verborgenen Räumlichkeiten. Aber aufgepasst: Hier wird Geschichte hautnah erlebbar.

Vor allem, weil die technischen Anlagen noch immer im Originalzustand erhalten und zum Teil funktionstüchtig geblieben sind. Zu sehen sind etwa gusseiserne Überdruckklappen, eine Dekontaminationsdusche, eine Abwasserpumpe, das verzweigte Belüftungssystem, ein Dieselnotstromaggregat, zwei Wasserbehälter und Reste der Telefonzentrale.

Besucher können den Bunker im Rahmen von Führungen besichtigen. Eine Licht- und Toninstallation leitet Besucher durch die verwinkelten Gänge und Räume. Multimedial erzählt zudem eine Ausstellung die Geschichte des Gebäudes, erklärt die Arbeit der DDR-Zivilverteidigung und vermittelt das allgegenwärtige Bedrohungsgefühl zur Zeit des Kalten Krieges. Alle Informationen zur neuen Führung gibt es hier.

4. Wege zur Wildnis: So erholt sich der Wald

Wie hat sich die Natur nach dem Waldbrand und der Borkenkäferplage in der Sächsischen Schweiz bisher erholt? Zwei besondere Erlebnispfade machen die Regeneration der Natur für Besucher sichtbar. Beide Lehrpfade sind am Reitsteig zwischen dem Großen Winterberg und den Schrammsteinen gelegen.

Im Jahr 2022 wurde der erste Weg zur Wildnis infolge der Zerstörung des Waldes durch den Borkenkäfer angelegt. Auf dem 250 Meter langen Holzpfad können sich die Besucher durch den jungen heranwachsenden Wald schlängeln und die bisherige Entwicklung beobachten. Die Gärtner des Waldes sind hier Eichhörnchen und Eichelhäher. Der Wald regeneriert sich nach dem Motto: "Natur Natur sein lassen."

Ergänzt wurde der Weg zur Wildnis nach dem verehrenden Waldbrand 2023. Der Steg macht es möglich, auf die zurückgebliebene Brandfläche zu treten und aus nächster Nähe zu betrachten, was dort passiert. Es ist erstaunlich zu sehen, welche Pflanzen und Baumarten sich nach einiger Zeit auf der brachen Fläche ansiedeln. Tipp: Wer die Forschung selbst unterstützen möchte, kann seinen Besuch mit einem Foto und dem Hashtag #wegzurwildnis in sozialen Netzwerken festhalten. Darüber entstehe über die Jahre eine Dokumentation des Zustandes unter Mithilfe der Besucher.

5. Bequemer unterwegs mit dem Bus zum Prebischtor

Ebenfalls pünktlich zum Osterwochenende - ab Karfreitag - geht es mit einer neuen Buslinie stündlich ab Schmilka in die Böhmische Schweiz. Hier macht die Verbindung unter anderem Halt am Ausflugshighlight Prebischtor. Die Buslinie 435 verkehrt an Wochenenden und Feiertagen ab dem Parkplatz Schmilka nach Rainwiese (Mezní Louka), im Sommer sogar täglich. Damit ist es möglich, dass eigene Auto auf deutscher Seite stehenzulassen oder mit der S-Bahn anzureisen, um dann in den Bus umzusteigen.

Das neu erschienene Fahrplanheft erleichtert die Orientierung im Liniennetz und unterstützt bei der Planung von Rad- oder Wandertouren durch die Sächsische und Böhmische Schweiz. Für Urlauber in der Region wird zudem das Modell "Gästekarte Mobil" angeboten, mit welchem Touristen fast kostenfrei öffentliche Verkehrsmittel nutzen können.

Wichtig zu beachten: Die beliebte Edmundsklamm in Hřensko ist in der Saison 2024 aufgrund der Walderholung weiterhin für Wanderer gesperrt. Das gilt auch für den Gabrielensteig (Gabrielina stezka), der zum Prebischtor führt. Die Wilde Klamm ist über den grün markierten Wanderweg von Mezná oder Růžová zu erreichen.

6. Zusätzliche Fahrradbusse bringen Ausflügler ans Ziel

Wer die Sächsische Schweiz von auswärts mit dem Fahrrad erkunden möchte, kann zum Saisonstart zusätzliche Fahrradbus-Linien des Regionalverkehrs Sächsische Schweiz-Osterzgebirge nutzen. Die Busse der Tisá-Linie und der Bielatal-Linie sind ab dem 29. März mit je einem Fahrradanhänger ausgestattet, in den bis zu 16 Fahrräder oder E-Bikes passen. Damit sind die Höhenlagen zwischen dem Gottleuba- und dem Bielatal bis hinauf ins Böhmische Tisá samt Rad erreichbar.

Zudem gibt es das Fahrradbus-Angebot ab Karfreitag auch wieder in der Woche. Von Montag bis Freitag werden zwei Fahrten der PlusBus-Linie auf der Tour Pirna - Bad Gottleuba und zurück je einen Anhänger für Fahrräder mitführen.

Generell verkehren die rund 250 Linienbusse, zehn Fähren, die Kirnitzschtalbahn und das Wanderschiff in der Region ab Ostern bis zum 3. November nach dem erweiterten Sommerfahrplan. Das betrifft zum Beispiel auch die Kirnitzschtalbahn, die ab dem 29. März wieder im Halbstundentakt rollt.

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