WIE MILLENNIALS HEIMLICH URLAUB MACHEN

In Amerika ist die Sehnsucht nach einer Auszeit groß, aber der Mut dazu fehlt offenbar, daher werden viele Millennials in dieser Thematik kreativ. The Harris Poll, ein Marktforschungsinstitut, das die Gefühlswelten und Verhaltensweisen amerikanischer Erwachsener untersucht, hat 1170 Erwerbstätige befragt, wie sie sich Urlaub nehmen und wie es ihnen mit diesem Thema geht. Darunter waren 166 Gen Z (Alter 18–27), 486 Millennials (Alter 28–43), 365 Gen X (Alter 44–59) und 153 Babyboomer (60 Jahre und älter).

83 Prozent der Befragten sind demnach mit der Urlaubspolitik ihrer Unternehmen zufrieden, schöpfen sie aber größtenteils nicht voll aus. 60 Prozent der Befragten hätten mehr als zehn bezahlte Urlaubstage pro Jahr, sieben Prozent hätten sogar eine „unbegrenzte Urlaubspolitik“ vereinbart. Trotzdem würden 78 Prozent der Arbeitnehmer die ihnen zustehenden freien Tage nicht nutzen. 15 Urlaubstage pro Jahr seien der Durchschnitt unter allen Befragten.

Irreführende Mausbewegungen

Das größte Hindernis, das Arbeitnehmer davon abhalten, mehr Urlaub zu nehmen, sei der „Druck, immer verfügbar zu sein und auf Anforderungen zu reagieren“. Urlaub anzufragen ist von Ängsten geprägt, die Hälfte (49 Prozent) der Befragten, mache es nervös, bei ihrem Arbeitgeber eine Freistellung zu beantragen. Die Urlaubstage selbst würden von Schuldgefühlen bestimmt: Zwei Drittel (66 Prozent) haben Angst vor dem Arbeitsrückstand, der nach der Rückkehr auf sie wartet. Fast die Hälfte (47 Prozent) hat ein schlechtes Gewissen, wenn sie sich frei nehmen.

Die Angst der Millennials, sich eine Auszeit zu nehmen, hat sie laut der Studie zur größten Gruppe der Arbeitsschwänzern gemacht: „Quiet Vacation“, die Kultur des stillen Urlaubs, stünde demnach hoch im Kurs. 38 Prozent gaben an, ihre Maus gezielt zu bewegen, um einen aktiven Onlinestatus in Kommunikationssystemen wie Teams und Slack zu erschwindeln, obwohl sie eigentlich nicht arbeiten würden. 37 Prozent gaben zu, während der Arbeit unabgesprochene Auszeiten zu nehmen und weitere 37 Prozent sagten, sie würden geplante E-Mail-Nachrichten absichtlich außerhalb der regulären Dienstzeiten verschicken lassen, um den Eindruck zu erwecken, dass sie Überstunden machen. Kreativität ist alles. (sh)

2024-06-28T07:15:34Z dg43tfdfdgfd